Als Ende 2022 der Lyrikband Schöne Gedichte in der Vertretung des Landes Baden-Württemberg bei der Europäischen Union in Brüssel erstmals präsentiert wurde, war die Verwunderung groß: Gedichte, die als altmodisch gelten, evozierten starke Gefühle. Nicht weniger emotional fällt seither die Rezeption des von Johannes Hucke zusammengestellten und kommentierten Buches aus. Der mehrfach für seine Lyrik ausgezeichnete Autor rezitiert schöne Gedichte aus dem gleichnamigen Band, unter anderem von Gottfried Benn, Bertolt Brecht, Annette von Droste-Hülshoff, Ilse Eichinger, Friedrich Hölderlin, Rainer Maria Rilke und Friedrich Schiller.

In einem zweiten Teil präsentiert er eigene Versuche, der Gegenwartslyrik, die als spröde und „postemotional“ gilt, Leben einzuhauchen. Ein Anlass: Das vom SWR 2 während der Pandemie gesendete Langgedicht Wenn die Welt wieder aufhat, zugleich Gloria einer „Weltlichen Messe.“

Teil 3 stellt die Frage nach der künstlerischen Basisinspiration. In Kooperation mit der Yehudi-Menuhin-Stiftung und dem Kulturamt der Stadt Karlsruhe gab Hucke über zehn Jahre lang Lyrikkurse in Grundschulen. Die „schönsten“ 444 Kindergedichte wurden nun in einer Anthologie versammelt.

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